Josef Mittel

Josef Mittel

Streugasse-44

Eigentümer 1932: Josef Mittel

Josef Mittel (1888) hat das Anwesen mit der Essigfabrik als Heiratsgut seiner Frau Fanny (1891) Liebenthal erhalten.
Deren Onkel Hermann hat die Essigfabrik 1897 von Heinemann und Sophie Rose für 12000 Mark gekauft, die nach Meiningen verzogen waren.
Josef Mittel betrieb das Geschäft zusammen mit seinem Bruder Theo, der in der Hauptstraße 108 wohnte.
Zur Unterscheidung mit den vielen anderen Mittel­-Familien wurden diese die Essig­-Mittel genannt.
Neben Essig wurden dort aber auch Branntwein und Liköre hergestellt, wie es die Anzeige ausweist.
Nach dem Weggang der Gebrüder 1939 über Havanna in die USA wurde das Geschäft von der Fa. Hügelschäfer, Sommerhausen übernommen und weitergeführt.
Josef Mittel hatte mit seiner Frau Fanny die Kinder Ruth, Käte, Edith und Günther. Ruth war schon als erste nach Rio ausgewandert, Käthe nach Palästina, Edith und Günther wanderten 1939 mit den Eltern über Havanna in die USA aus.
Edith betätigte sich als Bildhauerin. Sie erzählte bei einem Treffen, dass sie sich in der Pogromnacht auf dem Heuboden verschanzt hatte. Ihr Vater sei von Arbeitern in einem leeren Weinfass versteckt worden. Die Rezepturen für die Liköre hätten ihr Vater und Onkel nicht an die Fa. Hügelschäfer weitergegeben.

 

Emanuel Mittel

Emanuel Mittel

74 Streugasse

Eigentümer 1932: Emanuel Mittel

Emanuel Mittel war Viehhändler. Er wanderte mit seiner Frau Rinetta(1875), seinem Sohn Rudolf(1906) und der Tochter Hannelore(1922) über Havanna in die USA aus. Mit im Haus wohnten auch der Kaufmann Selli Mittel(1903 )mit seiner Frau Martha(1910), den Kindern Susie und Herbert(1938). Susie wanderte beereits 1934 in die USA, der Rest der Familie 1938 über Havanna in die USA.

 

 

Sophie Mittel

Sophie Mittel

Streugasse-42

Eigentümer 1932: Sophie Mittel

Sophie Mittel(1855) war Lehrerswitwe, die 1935 in Unsleben verstarb.
Ihr Mann(1846) war von 1868 bis 1905 Lehrer in der Judenschule in Unsleben und verstarb 1915. Er ist auch im Unslebener Friedhof beerdigt, aber sein Grab ist nicht mehr auffindbar oder kann nicht sicher identifiziert werden.
Das einzige Kind Siegfried ist bereits im Babyalter 1876 gestorben.