Die Synagoge

Die erste Synagoge wurde 1753 gebaut. Es war ein Gebäude in einem Hof auf der linken Seite der unteren Streugasse, und es hat bis 1923 bestanden. Nur einige Berichte gibt es über die Geschichte der ersten Synagoge . Am Ende der 1830er Jahre, unter Dr L. Adler, wurden regelmäßige Gottesdienste  in der Synagoge – mit Psalmen, deutschen Liedern und Gebeten gehalten. Während des 19. Jahrhunderts war diese Synagoge zu klein geworden. 1837 hat die jüdische Gemeinde die große Zehntelscheune in der Kemete für 1,000 Gulden mit dem Ziel gekauft, eine Schule und Synagoge dort einzubauen. Die Entwürfe für den Einbau einer Schule und Synagoge wurden verworfen und die Scheune wurde auf Abbruch verkauft und am Ortsausgang auf der rechten Seite Richtung Bad Neustadt wieder aufgebaut, wo sie heute noch steht. 1838 wurde zunächst eine Schule am Mühlweg gebaut.  1851 wurde der Synagogenbau auf dem nun freien Platz in der Kemete wieder aufgegriffen und nach den Plänen der Handwerker 1855 erbaut. Die Kosten des Projektes für die Kultusgemeindebetrugen 2,499 Gulden. In den 1860er Jahren war die  die Synagoge von Unsleben  kurz Gegenstand eines erhitzten Streits zwischen jüdischen liberalen und orthodoxen Gruppen.

In einem Artikel  in der  Liberalen & Allgemeine Zeitung des Judentums, hat  Moses Leib Bamberger (Sohn von Rabbi Seligman Baer Bamberger, seit 1865 Rabbi in Bad Kissingen , der nachher zum dauerhaften Rabbi 1872 ernannt ist),  von der Kultusgemeinde Unsleben verlangt, ein traditionelles Gitter vor der Frauenempore anzubringen, das zu viel Aufregung und Diskussionen geführt hat. Im März 1931 wurde die Synagoge mit Hakenkreuzen beschmiert. Im Anschluss an die antisemitischen Ausschreitungen am 30. September 1938 in Mellrichstadt wurden die Schriftrollen der Torah und andere Ritualgegenstände aus der Synagoge in Unsleben entfernt und in einem sicheren Platz verwahrt. Nach 1945 wurden sie in die Vereinigten Staaten gebracht. Beim Pogrom im November 1938 wurden die Ritualgegenstände der Gemeinschaft von Bastheim, die in die Synagoge von Unsleben im September 1938 gebracht worden waren, zerstört. Nachdem die letzten jüdischen Einwohner deportiert wurden, hat die Kommunalverwaltung das jüdische Gemeindevermögen übernommen und hat das Gebäude als Feuerwehrhaus benutzt. Etwa 1950 hat die Gemeinde die Synagoge gekauft und in ein „Haus der Bäuerin“ umgewandelt, in dem die Hausfrauen mit modernen Geräten ihre Arbeit zu besonderen Anlässen(Großwäsche, Schlachten, Familenfeieern)  erledigen konnten. In den achtziger Jahren wurde der Synagogenraum in ein Versammlungszimmer für die Vereine oder gemeindliche Veranstaltungen und das  ihm anliegenden ehemaligen Lagerhaus der Gebr. Naumann in ein Versammlungsraum für  grössere  Veranstaltungen(„Dorfscheuer“) verwandelt. Eine Gedächtnistafel ist am Gebäude angebracht.